c2020
Campus TU Braunschweig Architektur Department
with Mitto Architekten
Scaffolding
Wie in verschiedenen pädagogischen Kontexten wird hier das „Scaffolding“ für die Unterstützung des gemeinsamen Lernprozesses genutzt. Die einzelnen Elemente bzw. Schichten des Gebäudes sind sowohl fur die mögliche Selbst-Montage als auch fur spätere Studienzwecke klar voneinander getrennt und ergänzen sich im Zusammenspiel. Der Auf- und Abbau kann erlebt und wahrgenommen werden.
Städtebau – Außenraum
Der Innenhof wird maßgeblich von 16-17 Meter hohen Gebäuden, dem Altgebäude, dem Mühlenpfordthaus und dem Chemiehörsaalgebäude, gebildet. Die benachbarte niedrigere „Bauko-Baracke“ sitzt bereits deutlicher im Inneren des Blockes, der zwischen Schleinitzstraße und Oker liegt. Der neue langgezogene Baukörper schiebt sich in diesen Innenhof und ermöglicht ein neues Wechselspiel zwischen Außenräumen und Baukörpern. Der eine Außenraum liegt zwischen „Bauko-Baracke“ und neuem Riegel – der zweite zwischen Chemiehörsaalgebäude, bzw. den Werkstätten, und dem neuen Riegel. Unterstützt wird diese Formulierung der Außenräume durch die Aufnahme der Flucht des vorspringenden Treppenhauses vom Mühlenpfordthaus.
Architektonisches Konzept – Raum
Für die Nutzung eines temporären Zeichensaales wird auf ein Baugerust aus standardisierten Elementen zurückgegriffen, dessen Oberfläche veredelt ist. Die Hülle legt sich an die Innenseite des Gerüstes und lässt eine optimierte Raumkubatur entstehen. Der liegende flache Riegel ermöglicht durch seine feingliedrige Struktur und transparente Erscheinung Einblicke in das Gebäude und
Durchblicke. Es wird ein offener, großzügiger Raum angeboten, der von den Aktivitäten bestimmt wird, die in diesem räumlichen Rahmen stattfinden. In diesem stützenfreien Raum ist ein raumbildendes Möbel eingestellt. Ein langgestrecktes „Tablett“ wird von halboffenen zurückgesetzten Sockeln getragen. Die Fassade bildet einen Rücksprung mit Windfang aus, der den Eingang mit farbigen Türen markiert.
Nutzung – Kommunikation
Die Arbeitsplätze orientieren sich zu den fünf transparent ausgebildeten Seiten hin. Im Erdgeschoss können die meisten Arbeitsplätze entlang der beiden Längsseiten geschaffen werden. In der weniger belichteten Mittelzone unter der Empore sind die gemeinschaftlich genutzten Funktionen, wie zum Beispiel Foyer, Seminarraum und WC Anlage angeordnet. Auf der Empore befinden sich weitere
Arbeitsplätze. Die Arbeitsplätze sind jeweils am Rand der Raumkörper angelagert – die Erschließung mittig. Der offene Bereich unter dem Möbel ermöglicht zusammen mit den beiden Treppen diagonal verlaufende Beziehungen. Diese Anordnung soll zusammen mit leichten, mobilen Trennwänden sowohl individuelles Arbeiten als auch ein gemeinsames Entwickeln ermöglichen. Alle gemeinschaftlichen Nutzungen und zwei Drittel der Arbeitsplätze sind barrierefrei zu erreichen. Der Weg zur Empore könnte durch einen Aufzug oder eine Hebebühne für einen barrierefreien Zugang ertüchtigt werden.